Sturm im Mann: Die Kraft und Herausforderung von Wut in der Lebensmitte

Wut und Aggression sind Emotionen, die für die meisten Menschen unangenehm sind. Sie sind aber besser als ihr Ruf. Joachim Zdzieblo hat mit dem Konflikt-Coach Niko Bittner gesprochen, wie wichtig Aggression ist und wie man sie angemessen üben und einsetzen kann.

Niko, eine private Frage, die Du nicht bis ins Detail beantworten musst: Wann warst Du das letzte Mal so richtig wütend? Was war der Anlass und wie bist Du damit umgegangen?

In meiner neuen Arbeitsstelle muss ich eigentlich jeden Tag fähig sein, meine Aggression zu zeigen, also bewusst anzuwenden. Sehr angemessen natürlich für die jeweilige Situation, aber ich muss sie zur Verfügung haben. Ich habe vor allem mit Jungs in der 5. Klasse zu tun und die merken, wenn Du ein Energieloch hast. Dann gehen die da rein und machen ihre Spielchen mit dir. Das ist für mich Aggression. Ich muss – zack – hingehen, Stopp signalisieren und auch meinen Körper einsetzen. Also ich muss auf die Sache zugehen und kann nicht einfach nur dasitzen.

Da kommen wir schon an ganz wichtige Punkte von Aggression wie Energie, Grenzen setzen… Warum werden wir Menschen überhaupt wütend und aggressiv? Welches Bedürfnis steckt da dahinter?

Es stecken eigentlich alle Bedürfnisse hinter einer Wut. Denn über den Ärger, den Du in dir spürst, spürst Du ja, dass irgendwas nicht für dich passt, so wie es jetzt gerade ist. Dann ist die nächste Frage: Warum eigentlich nicht? Warum passt Dir da was nicht? Und dann geht’s darum, für Dich klarzukriegen, was ist gerade mein Bedürfnis? Was will ich eigentlich adressieren? Im günstigsten Fall ist es möglich, das Bedürfnis herauszukriegen, zu benennen und dann umzusetzen.

Das Bedürfnis, das hinter einer Wut steckt, kann ein Bedürfnis nach Kontrolle oder nach Wertschätzung sein?

Na ja, die Bedürfnisse, die Du jetzt ansprichst, sind die schon weiter oben auf der Bedürfnisskala angesetzten. Erstmal geht es um die Grundbedürfnisse wie Hunger zu stillen, Trinken, Ruhe und dergleichen. Das, was wir jeden Tag neu brauchen. Und natürlich dann, wenn wir mit Menschen agieren, brauchen wir auch die von Dir genannten Dinge wie Wertschätzung, Sich-angenommen-Fühlen, das Gefühl, ich gehöre dazu, ich werde nicht ausgeschlossen.

Menschen werden ja auf unterschiedliche Art und Weise wütend oder sie äußern das ganz unterschiedlich. Welche Wut-Typen, gibt es eigentlich?

Ich sehe das so: Es gibt eine Art Kontinuum. Auf dem bewegst Du Dich mal in die eine Richtung, mal in die andere Richtung. Mal bist Du mehr damit beschäftigt, in Rückzug zu gehen. Mal bist Du mehr damit beschäftigt, in Kontakt zu gehen. Dieses Bedürfnis zu signalisieren, musst Du jedes Mal irgendwie klar kriegen mit den Leuten, die Dich umgeben.

Wenn Du das nicht hinkriegst, dann wirst Du auf irgendeiner Art ein Wut-Typ. Entweder bist Du eben einer, der einen Abgang macht, und alle fragen sich: Wo ist denn der jetzt plötzlich?

Also Rückzug.

Rückzug. Oder Du bist einer, der halt explodiert, das HB-Männchen, der Klassiker. Die Älteren unter uns kennen das noch. Also das Hochexplosive, das Unvermittelte, wo keiner mehr weiß, was war denn jetzt der Anlass dafür? Warum passiert das gerade?

Wie man mit Emotionen umgeht, das lernt man in der Regel in der Kindheit. Wie stark prägen Erfahrungen in der Kindheit oder die Erziehung die eigene Wut?

Natürlich. Wir sprechen ja jetzt als Männer aus dem mittleren Alterssegment. Ich glaube, es dürfte klar sein, dass wir die Geschichten, die wir in der Kindheit erleben, für eine Weile hintenanstellen können, wenn wir stark gefordert sind, uns zu positionieren, eine Arbeit zu finden, einen Partner/eine Partnerin zu finden und dergleichen. Aber irgendwann holen uns diese Geschichten ein und natürlich holen sie uns auch in der Wut ein. Ganz klar.

Die Art und Weise, wie ich in der Lage bin, mich für meine Bedürfnisse einzusetzen, die hat natürlich viel damit zu tun, welchen Wert ich mir selber zuspreche. Wie erlaube ich mir, auf meine eigene Aggression, auf meine Lebensenergie Zugriff zu nehmen und mich hinzustellen und zu sagen: So, das brauche ich für mich.

Viele in unserer Generation wurden so erzogen, dass Wut eine schlechte Emotion ist. „Du darfst nicht wütend werden. Das ist schon eine Entgleisung oder eine Entgrenzung.“ Erlebst Du das auch in Deinen Coachings oder Gruppenangeboten, dass dieses Bild herrscht?

Ja, ich würde fast sagen, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen durchweg davon berichten, dass sie das so erleben. Und natürlich ist auch immer der eigene Anteil dabei. Wenn ich schon selber internalisiert habe, wie ich eben nicht sein soll, nicht zu laut, nicht zu lebendig…

Es gibt natürlich immer welche, die das stört. Das ist so. Gestern war ich mit Jungs aus der Jugendhilfe im Schwimmbad und die haben mit ihren Schwimmnudeln aufs Wasser geknallt. Da passiert ja nix, außer dass es einen lauten Knall macht. Aber dieser laute Knall lässt alle dahin dahingucken. Was ist denn da passiert? Was ist denn da los? Warum machen die das? Und wenn Menschen das dann abregulieren wollen, dann haben sie offensichtlich ein Verständnis, dass diese Art Lebendigkeit nicht sein darf. Warum auch immer. Vielleicht weil sie das an irgendwas erinnert, das weiß ich natürlich nicht. Aber oft hat es eben mit Lautstärke zu tun.

Konflikt-Coach Niko Bittner (Foto: privat)
Aber das ist eigentlich eine gute Form der Aggressionsregulation, wenn Du mit einer Schwimmnudel aufs Wasser haust. Ist ja gut kanalisiert, oder?

Ja, genau, Du sagst es. So erlebe ich es natürlich auch und so wünsche ich mir das in dem Fall auch für die Jungs, dass sie das ausleben können. Aber, sobald Du im öffentlichen Raum bist, gibt es verschiedene Bedürfnisse, die es miteinander zu verbinden gilt.

Jetzt haben wir über Jungs gesprochen. Kommen wir mal zu den Männern, was nicht so weit davon entfernt liegt. Sind Männer anders wütend als Frauen?

Ich sehe natürlich in den Männern auch den Anteil des jungen Mannes oder des Jungen. Das Externalisierte, also das Nach-außen-Drängende und auch Zeigen-Wollende, ist eher typisch für Jungs und Männer. Sobald wir darüber reden, haben wir natürlich eine Klischee-Diskussion, das ist mir klar, aber anders lässt sich nicht darüber reden.

Jungs sind lauter, nehmen sich mehr Raum und sind auch übergriffiger. Sie haben weniger Verständnis davon, wo das eine anfängt und wo das andere aufhört.

Ich denke da an Fußball als Referenzsport und Massen- und Leitphänomen, wo Männer sich zeigen und mit Stimme laut sind. Ich glaube schon, dass diese Spielwiesen unheimlich wichtig sind für Männer, um da was rauszulassen und um sich gegenseitig das Verständnis zu geben: Wir sind okay, so wie wir sind.

Ich weiß nicht, wie Du es bei der Arbeit erlebst, aber wir müssen schon immer ganz gut gucken, dass wir unser Maß an Aggression angemessen einsetzen. Das ist immer unsere Herausforderung. Wir sind schnell an dem Punkt, wo wir eben zu viel einsetzen. Und was passiert? Wir müssen uns entschuldigen und merken, wir sind zu viel. Und das gehört natürlich zum Mannsein, gelernt zu haben, die Grenze zu achten und, wenn man mal drüber geht, dann das wilde Pferd in einem auch wieder einfangen zu können. Das ist eine Männlichkeit, die ich erstrebenswert finde. Du lebst Dich aus, und, das ist auch klar, es kann mal was zu viel sein. Aber ich bin jederzeit bereit zu sagen: An der Stelle nehme ich mich wieder zurück, habe ich verstanden, höre ich Dir zu, das ist mir wichtig.

Wie verändert sich denn die Wut im Laufe des Lebens eines Mannes?

Ich forsche ja nicht zu dem Thema, aber ich habe viele Kontakte mit Männern und Jungen. Wenn wir die Ausfahrt, die ich gerade genannt habe, verpassen. Da, wo wir über die Grenze gehen, und wir uns entschuldigen und sagen: Sorry, es tut mir leid, ich nehme mich zurück. Und ich das mit einer Person eben nicht zehn Mal mache, sondern nach dem zweiten oder dritten Mal aufhöre. Wenn ich diese Ausfahrt verpasse, dann wird es in meinem weiteren Leben immer schwieriger. Dann entsteht, glaube ich, bei vielen Männern das Gefühl: Niemand hört mir zu. Ich werde nicht gemocht. Ich muss wütend sein gegen die Gesellschaft, gegen alles Mögliche, um eine Art Erfüllung zu bekommen.

Damit ich wahrgenommen oder gesehen werde.

Ja, genau. Nur, wenn ich laut bin und schreie, dann hört man mich. Du musst als Mann schon lernen, auch die leisen Töne zu spüren. Und, wenn ich spüren sage, dann sind wir bei den Gefühlen. Es tut sich ja viel in uns Männer, wenn wir älter werden, an körperlichen und anderen Veränderungen, wo uns klar wird: Wir müssen die Ziele anpassen. Es ist nicht mehr ein offenes, freies Feld. Wir können nicht mehr überall hinhüpfen und bis nachts um drei um die Wette trinken und dergleichen Späßchen. Alles wird ein bisschen realer im Sinne von der Lebenserfahrung, die wir machen. Immer mehr Kontakt mit der Realität bringt uns im Idealfall dazu, unsere Grenzen klarzukriegen.

Ich habe mal gelesen, dass Wut bei Männern auch ein Zeichen von Depressionen sein kann. Ist das richtig? Also wenn man immer leicht gereizt ist und schnell wütend wird.

Stimmt, das hat mir lange auch nicht so richtig eingeleuchtet. Die Brücke ist eigentlich folgende: Wir haben ja vorhin über das Kontinuum gesprochen. Da ist ein Bedürfnis. Du versäumst aber, Dich dafür einzusetzen, und gehst eher in Rückzug. Das hat irgendwie funktioniert und Du machst das immer öfter. Das Nicht-Wahrnehmen von den eigenen Gefühlen wird Dir zum Verhängnis. Die Aufgabe wäre dann immer zu schauen, wie Du wieder an Deine Lebendigkeit rankommst. Wie kriegst du Zugriff darauf?

Und da gibt es eine große Sehnsucht. Das spüre ich in den Seminaren sehr, sehr gut. Das wird auch so benannt. Diese große Sehnsucht danach, wieder am Leben, an der Fülle, am Genuss teilzunehmen und die Freude zu entdecken. Und natürlich auch die Liebe.

Du erlebst in den Seminaren auch viel Deckelung. Also Männer, die gedeckelt sind, wenn sie sagen, ich will wieder an der Fülle des Lebens teilnehmen.

Na ja, es müsste ja eigentlich jeder für sich sagen: Ich werde jetzt der, der ich bin. Es kommt sowieso raus, wie ich bin. Also: Auf in die Welt! Aber dann sind wir ausgebremst, zurückgehalten worden. Wir haben vorher über die Kindheit und Jugend gesprochen. Wir haben gelernt, uns zurückzunehmen, und gehen dann eben nicht mit diesem Schwung, mit diesem Elan in die Welt raus.

Und dann trocknet halt Manches in uns ein, aber die Sehnsucht bleibt natürlich. Vor allem dann, wenn wir sie in Seminaren reaktivieren und den Teilnehmern sagen: Mach was für Dich! Was tut Dir richtig gut? Geh mal in den Wald und hau irgendwelche Bäume, die eh schon halb tot sind, vollends um. Oder renne, mache Sport, nimm wieder eine Tätigkeit auf, wo du was rauslassen kannst. Vielleicht schaffst Du Dir einen Boxsack an oder machst mit Deiner Frau mal eine Kissenschlacht. Es gibt so viele Sachen. Warum machen wir sie nicht?

Ein Mann muss ja nicht alleine lernen, mit seiner Wut oder Aggression oder dem Nicht-Spüren von Wut besser umzugehen, sie besser zu kanalisieren. Da gibt es Institutionen, die Gruppenkurse anbieten. Wie läuft so ein Gruppentraining zum Thema Wut und Aggression ab?

Einen Teil haben wir schon angesprochen: Entdecke Dein inneres Kind oder, in diesem Fall, Deinen inneren Jungen! Was macht Dir wirklich Spaß? Setz Dich damit auseinander. Mache neue Erfahrungen in der Gruppe mit Menschen, die ein ähnliches Thema haben.

Und dann ist natürlich die Frage: Wie kann ich Wut, Ärger und ähnliche Gefühle übersetzen? Wie kann ich damit in Kontakt treten mit anderen Personen? Also wie kann ich einen Konflikt ansprechen? Wir nutzen in den Trainings Konfliktformeln. Das klingt ein bisschen statisch, ist aber eine Vorgehensweise in kleinen Schritten, die Sicherheit gibt. Probiere sie mal mit anderen und mit ganz kleinen Konflikten aus, so dass Du auch viele Erfolgserlebnisse machst.

Foto von Saif71.com auf Unsplash
Das heißt, Ihr macht in diesen Gruppentrainings auch Rollenspiele.

Ja.

Es wird ein Konflikt beschrieben, den Du hast, und Du sollst lernen, diesen zu benennen und so rüberzubringen, dass das Gegenüber damit etwas anfangen kann und Du dieser Unzufriedenheit, dieser Aggression in einer guten Form Raum gibst.

Überall da, wo Leute zusammenkommen, entstehen Konflikte. Einer beugt sich vielleicht über meinen Teller, um die Butter zu kriegen und hängt mir seinen Ellbogen ins Gesicht. In den allermeisten Fällen denke ich mir dann: nicht weiter schlimm. Im Seminar würden wir sagen: Wenn so eine Situation passiert, nimm sie als Anlass und lerne die Vorgehensweise, es dem anderen zu sagen. Denn da besteht oft noch nicht die Angst, dass die Beziehung kaputtgeht, wenn ich das dem jetzt sage. So klein ist der Anlass.

Aber wenn es darum geht, eine größere Geschichte anzusprechen, besteht oft die Angst: Wenn ich das der Person sage, dann mag die mich nicht mehr und dann geht die Beziehung kaputt. Und dann erreiche ich womöglich das Gegenteil von dem, was ich mir eigentlich wünsche, nämlich, dass meine Welt reichhaltiger wird und ich mehr Kontakte habe. Wenn ich dann eher einer bin, der in den Rückzug geht, kannst Du Dir vorstellen, ist echt eine Hürde da. Ich soll das jetzt ansprechen? Dann wendet der sich ab, dann bin ich ja noch mehr im Rückzug.

Ziel ist es, die Angst, vor diesem Ja oder Nein in Konflikten zu nehmen. Mehr kann nicht passieren. Jemand sagt zu dieser einen Sache Ja oder Nein. Aber er sagt nicht gleich zur Beziehung Ja oder Nein.

Trennung von Sachebene und persönlicher Ebene.

Genau.

Und ich höre raus: Einfach im Kleinen üben, also bei kleinen Konflikten Unzufriedenheit in einer guten Form benennen, um dort Sicherheit zu gewinnen und dann auch bei großen Unzufriedenheiten und Themen die Sicherheit zu haben: Das kann ich klären, ohne dass gleich die persönliche Beziehung kaputtgeht.

Ja, probehandeln im besten Sinne. Oder wie meine Kollegin so schön sagt: Du kannst eben auch schwimmen lernen, wenn das Wasser nur 80 oder 40 Zentimeter tief ist. Du musst nicht gleich in den Ozean springen. Das will ja keiner.

Bei diesen Gruppentrainings, Niko, geht's ja auch handfest zu, habe ich mir sagen lassen. Also man bekommt die Lizenz zum Verkloppen – und auch das richtige Werkzeug dazu. Vielleicht kannst Du das ein bisschen auflösen, was ich gerade hier so umschreibe.

Im Zentrum stehen Schaumstoffschläger, die Batakas. Mit ihnen kannst Du das toll einüben. Anders als auf einen Sandsack, der einfach nur dahängt, kannst Du auf einen Menschen schlagen, auf die Hüfte, und Resonanz bekommen. Das Alles ist super geregelt. Du kannst wirklich Deine Kraft zeigen und das in der Gruppe, vor anderen, mit anderen. Du kannst Dich anfeuern lassen, das ist immer ein kleines Spektakel. Aber ein ganz, ganz wichtiger Türöffner für das Thema.

Weil man dann auch spürt: Ich kann das in einem kontrollierten Rahmen und das ist in Ordnung so. Das darf so sein.

Ja, genau. Es darf so sein, es ist möglich, es ist kontrolliert und es macht Spaß. Wir haben am Schluss drei Möglichkeiten, wie Du nach diesem quasi gedachten destruktiven Verhalten dann wieder in Kontakt gehst und Dich voneinander verabschiedest. Du kannst Dir wie bei Yeti die zwei kleinen Finger geben oder einander abklatschen oder Du kannst Dich umarmen. Du glaubst nicht, wie viele Leute danach sich spontan umarmen.

Aus Dankbarkeit? Nach dem Motto: Ich durfte das jetzt zeigen, ich durfte das rauslassen.

Genau, Dankbarkeit. Auch Erleichterung und einfach geteilte Freude. Was wir dann gerne machen, ist zu sagen: Seht her, guckt’s Euch an. Das ist gelebte Aggression. Das macht vieles deutlich und spricht einfach für sich.

Jetzt gibt es vielleicht den ein oder anderen Mann, der sagt: So ein Gruppenkurs ist vielleicht für mich nicht das Richtige. Ich habe da eine Scheu davor. Für den ist vielleicht ein Einzelcoaching sinnvoll. Sowas bietest Du ja auch an. Wie arbeitest Du mit einem Mann im Einzelcoaching zum Thema Wut und Aggression?

Die Kraft der Gruppe fällt natürlich im Einzelcoaching weg. Andererseits kannst Du natürlich schneller, wenn die Lage echt prekär ist, über ein Einzeltraining Dich so aufstellen, dass Du dann wieder in der Lage bist, in eine Gruppe zu gehen. Das fände ich wirklich einen sinnvollen Weg, weil ich von dieser Therapeutisierung der Gesellschaft, oft in Form von Einzeltherapie, nicht so viel halte.

Ich finde es einfach toll, wenn Menschen schnell auch wieder die Bereitschaft oder die Fähigkeit haben, in Gruppen zu gehen. In Gruppen gibt es so viele Querverbindungen, es finden so viele Lernprozesse statt, die Du viel weniger steuern und kontrollieren kannst. Das Einzelcoaching finde ich gut, um etwas aufzubauen oder um etwas ganz Spezielles, was nur Dich betrifft, zu besprechen und Dich da zu öffnen. Dafür finde ich es wichtig.

Titelfoto von Bernd 📷 Dittrich auf Unsplash

Niko Bittner, Konflik-Coach
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Sturm im Mann: Die Kraft und Heraus-forderung von Wut in der Lebensmitte

Wut und Aggression sind Emotionen, die für die meisten Menschen unangenehm sind. Sie sind aber besser als ihr Ruf.

In der Episode erklärt Konflikt-Coach Niko Bittner, wie wichtig Aggression ist, wie man sie wahrnehmen und üben kann, sie angemessen einzusetzen. Und er zeigt, dass einen die eigene Biographie in der Lebensmitte auch beim Thema Wut einholt.

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